Das Erbe der Elfen by Sapkowski Andrzej

Das Erbe der Elfen by Sapkowski Andrzej

Autor:Sapkowski, Andrzej [Sapkowski, Andrzej]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Roman
ISBN: 3423247541
Herausgeber: TUX
veröffentlicht: 2009-06-04T22:00:00+00:00


Die Wirklichkeit kehrte ebenso plötzlich zurück, wie sie verschwunden war. Durch das monotone, dumpfe Rauschen hindurch, das die Ohren erfüllte, begann Ciri Stimmen zu hören. Durch den verschwommenen und nassen Vorhang der Tränen hindurch begann sie Lebende und Erschlagene zu sehen.

»Ciri«, flüsterte der neben ihr kniende Geralt. »Komm zu dir.«

»Der Kampf ...«, stöhnte sie und setzte sich auf. »Geralt, was ...?«

»Es ist alles vorüber. Dank den Truppen aus Ban Gleán, die uns zu Hilfe gekommen sind.«

»Du warst nicht ...«, flüsterte sie und schloss die Augen. »Du warst nicht neutral ...«

»Ich war es nicht. Aber du lebst. Triss lebt.«

»Was ist mit ihr?«

»Sie hat sich am Kopf gestoßen, als sie aus dem Wagen fiel, den Yarpen zu retten versuchte. Aber es geht ihr schon wieder gut. Sie heilt die Verwundeten.«

Ciri blickte sich um. Zwischen dem Rauch der niederbrennenden Wagen huschten die Silhouetten von Bewaffneten hin und her. Und ringsum lagen Kisten und Fässer. Ein Teil von ihnen war zerschlagen, und der Inhalt lag verstreut. Es waren gewöhnliche, graue Feldsteine. Sie betrachtete sie verwundert.

»Die Hilfe für Demawend von Aedirn«, sagte zähneknirschend Yarpen Zigrin, der in der Nähe stand. »Eine geheime und ungewöhnlich wichtige Hilfe. Ein Konvoi von besonderer Bedeutung!«

»Es war eine Falle?«

Der Zwerg drehte sich um, schaute sie an, dann Geralt. Dann wieder die aus den Fässern herausgefallenen Steine. Er spuckte aus. »Ja«, bestätigte er. »Eine Falle.«

»Für die Eichhörnchen?«

»Nein.«

Die Erschlagenen hatte man in einer geraden Reihe hingelegt. Sie lagen ohne Unterschied nebeneinander – Elfen, Menschen und Zwerge. Unter ihnen war Yannick Brass. Unter ihnen war die dunkelhaarige Elfe mit den hohen Stiefeln. Und der Zwerg mit dem schwarzen, von geronnenem Blute glänzenden Bart, der zu Zöpfen geflochten war. Und daneben ...

»Paulie!«, schluchzte Regan Dahlberg, der den Kopf des Bruders auf den Knien hielt. »Paulie! Warum?«

Sie schwiegen. Alle. Sogar die, die wussten, warum.

Regan wandte ihnen das verzerrte, tränennasse Gesicht zu. »Was soll ich der Mutter sagen?«, stöhnte er. »Was soll ich ihr sagen?«

Sie schwiegen.

Ein Stück weiter, umringt von Soldaten in den schwarz-goldenen Farben Kaedwens, lag Wenck. Sein Atem ging schwer, und jedes Ausatmen ließ auf seine Lippen blutige Bläschen treten. Neben ihm kniete Triss, über ihnen stand ein Ritter in glänzender Rüstung.

»Und?«, fragte der Ritter. »Frau Magierin? Überlebt er?«

»Ich habe getan, was ich konnte.« Triss stand auf, presste die Lippen zusammen. »Aber ...«

»Was?«

»Sie haben das verwendet.« Sie zeigte ihm einen Pfeil mit eigenartiger Spitze, schlug damit gegen ein danebenstehendes Fass. Die Pfeilspitze teilte sich, spaltete sich in vier stachlige, hakenbewehrte Nadeln auf. Der Ritter fluchte.

»Fredegard ...«, sagte Wenck mit Mühe. »Fredegard, höre ...«

»Du darfst nicht sprechen!«, sagte Triss scharf. »Und dich nicht bewegen! Der Zauberspruch hält kaum noch!«

»Fredegard«, wiederholte der Kommissarius. Eine blutige Blase platzte auf seinen Lippen, an ihrer Stelle bildete sich sofort eine neue. »Wir haben uns geirrt ... Alle haben sich geirrt. Es ist nicht Yarpen ... Wir haben ihn zu Unrecht verdächtigt ... Ich bürge für ihn. Yarpen hat uns nicht verraten ... uns nicht verra ...«

»Schweig!«, schrie der Ritter. »Schweig, Vilfrid! He, schnell, bringt die Trage her! Die Trage!«

»Schon



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